Unsere Gärtnerei

2012 kauften wir privat das bereits lange leerstehende Wohnhaus mit dem verbliebenen Teilgrundstück der ehemaligen Gärtnerei Bergmann auf der Eckartsberger Straße in Zittau. Nach einer Grundsanierung bezogen wir es 2014. Der Geist der Gärtnerei begleitete uns fortwährend. Im Keller fanden wir allerlei altes Gärtnergerät. In der Scheune, welche sich mit auf dem Grundstück befindet, lagerten die alten Frühbeetfenster, Traktorteile, Pflanztöpfe und vieles mehr. Es entstand der Wunsch bei uns, an der Tradition anzuknüpfen und die Gärtnerei wieder zu beleben.

2017 war es dann soweit. Wir entschieden uns, eine Tee- und Kräutergärtnerei neu zu gründen. Die ersten Rasenflächen wurden umgebrochen und mit Pfefferminze und Zitronenmelisse bestückt. Nach und nach kam immer mehr Rasenfläche weg und Beete dazu, bis die Gärtnerei auf die heutige Fläche angewachsen war.

Angebaut werden hauptsächlich verschieden Teepflanzen, welche wir trocknen und zu Kräutertees  mischen oder daraus Sirup kochen. Ein zweiter Schwerpunkt sind Gewürzkräuter, welche das Jahr über geerntet und frisch im Bund verkauft werden. Neben dem Zweckmäßigen (Essen und Trinken) geht es aber auch um die Optik. Und so wachsen bei uns auch viele Schnittblumen, welche zum einen die Beete herrlich bunt machen und zum anderen für Freude in der Vase sorgen.

Für die Anzucht der Pflanzen im Frühjahr experimentierten wir zunächst mit den verbliebenen Frühbeetfenstern der ehemaligen Gärtnerei. Wir reparierten die noch am besten erhaltenen und bauten mit dem Rat eines befreundeten Gärtners, welcher schon zu DDR-Zeiten mit dieser Art Frühbeet gearbeitet hatte, die Kästen nach. Es war ein sehr spannender Einblick in ein Stück Geschichte des Gärtners. Es stellte sich aber aus raus, dass das es für uns zu zeitaufwändig und nicht praktikabel genug war. Als der Wind im zweiten Jahr dann noch ein an der Wand stehendes Frühbeetfenster umwehte und wir die Scherben auf der Wiese zusammen sammelten, entschlossen wir uns, doch besser in ein kleines Gewächshaus zu investieren.

Für die Verarbeitung bauten wir im Jahr 2020 dann den ehemaligen Waschraum im Haus zu unserem Kräuterraum aus, der allen Anforderungen der Lebensmittelhygiene gerecht wird. Dort werden die frischen Kräuter und Blumen dann gebunden und für den Verkauf im Laden fertig gemacht oder der Tee gemischt, gepackt und etikettiert. Hier können wir Dank der kleinen Küche aber auch Sirup kochen und alle anfallenden Arbeiten unserer Imkerei durchführen.

Alles Bio

Auch unsere Gärtnerei ist Bio-Zertifiziert. Was das im allgemeinen heißt, können Sie hier nachlesen: Alles Bio

Aber wie sieht das konkret für die Gärtnerei aus?

 

Bei uns kommen keine Pflanzengifte oder Pflanzenschutzmittel zum Einsatz (beispielsweise Round-up). Unerwünschte Beikräuter werden mechanisch entfernt. Das klingt banal, ist aber ein entscheidendes Kriterium beim Bioanbau, nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch und macht erheblich mehr Mühe als „weg spritzen“.

Die Bodenbearbeitung erfolgt so schonend wie möglich, unsere Erde wird nicht umgegraben. Ziel ist, feinen, lockeren Hummus aufzubauen. Dazu werden die Beete regelmäßig gehackt um sie so zu lockern. Auch das mulchen, das abdecken der Erde mit zum Beispiel Grasschnitt, ist bei uns fester Bestandteil. Das schützt die Erde vor zu schnellem Austrocknen und beugt Auswaschen und Verwehen bei starkem Regen oder Wind vor.

Ebenso ist der Kompostkreislauf ein fester Bestandteil unserer Wirtschaftsweise. Alle Pflanzenabschnitte werden mehrjährig kompostiert und der eigene Kompost anschließend wieder auf die Beete aus gebracht.

 

Wo es uns möglich ist, ziehen wir unser eigenes Saatgut nach und schaffen so angepasste Sorten, die in unserer Gärtnerei am besten zurecht kommen.

Die Schädlingsbekämpfung erfolgt durch ab sammeln derselben oder durch das Ausbringen von selbst angesetzen Brennnesselsud. Aber auch das Fördern von Nützlingen gehört zu dieser Kategorie. So gibt es rund um den Anbau auf den Beeten einen großen, vielfältigen Lebensraum. Hecken und große Büsche, einen Teich zur Wasserversorgung, eine Totholzhecke (Benjeshecke) zum Unterschlupf im Winter. So leben zum Beispiel seit mehreren Jahren Igel bei uns und helfen uns durch ihren Hunger auf Schnecken.

 

Und die Ernte, unser Kräutertee, ist selbstverständlich pur abgefüllt, ohne künstliche Aromastoffe.

Erzeugnisse

Alle Erzeugnisse unserer Gärtnerei erhalten Sie bei uns im Bioladen auf der Lindenstraße. Welche das sind ist Saison abhängig, da wir zu geringe Menge produzieren, um sie ganzjährig anzubieten.

 

Im Frühjahr geht es los mit frischen Kräuterbünden, welche bis in dem Herbst verfügbar sind. Das sind beispielsweise Schnittlauch, Petersilie, Koriander, Bohnenkraut oder Oregano. Dazu gibt es dann frische Teesträuße aus den Kräutern, die im Herbst dann auch getrocknet in unser Teemischung sind. Zum Beispiel Minze, Melisse, Brennnessel, Ysop und Ringelblumen.

 

Im Sommer ergänzen dann unsere Blumensträuße das Sortiment. Kleine, bunte Hingucker aus allem, was an Blumen bei uns wächst, zum Beispiel Kornblumen, Ringelblumen, Astern, Indianernesseln oder Ziersalbei.

 

Neben den frischen Sachen gibt es auch die Verarbeiteten. So kochen wir selber verschieden Sirups ein, beispielsweise Waldmeister oder Melisse. Wohltuend und beliebt in der kälteren Jahreszeit ist auch unser Salbei-Thymian-Sirup.

 

Im Herbst ist dann unser Zittauer Kräutertee verfügbar. Für uns immer noch ein kleiner Höhepunkt, nachdem das ganze Jahr angebaut, geerntet, geschnitten, getrocknet, gemischt, abgefüllt und etikettiert wurde. Den Zittauer Kräutertee gibt es dann in einer Hauptmischung und verschiedenen Varianten, je nach Ernteertrag.

Veranstaltungen

Am 25. März findet die mittlerweile 5. Saatgutbörse in den Zittauer Fleischbänken statt. Sie sind herzlich Eingeladen teilzunehmen!

Zwischen 10 und 13 Uhr kann selber gewonnenes Saatgut oder Jungpflanzen getauscht werden. Zudem gibt es ein vielseitiges Programm mit verschiedenen Vereinen und Akteuren rund ums Thema Saatgut, Umwelt und Garten.